Frau mit fragendem Gesicht

Privathaftpflicht ist ein MUSS

Bei einigen Versicherungen kann man durchaus diskutieren, ob sie sinnvoll sind oder nicht - aber nicht bei der Privathaftpflichtversicherung. Diese ist ein unbedingtes Muss, wie die Bezeichnung eigentlich schon sagt und z. B. in der Kraftfahrzeughaftpflicht schon umgesetzt wird. Was ist versichert?

Versichert sind alle Schäden, die man fahrlässig oder grob fahrlässig anderen zufügt. Ob es nun eine umgestoßene Vase ist, die sich in einen Laptop oder Fernseher entleert, in der Wohnung von Freunden, oder ein kleines Kind, das unbeaufsichtigt plötzlich auf die Straße rennt und einen Verkehrsunfall verursacht, die Schadenersatzansprüche können existenzbedrohend sein. Die Privathaftpflichtversicherung leistet bei Personen- und Sachschäden und darüber hinaus bei Vermögensschäden. Wichtig ist auch der Einschluss von Mietsachschäden, denn z. B. ein selbstverursachter Wohnungsbrand (Weihnachtsbaum u. a.) führt zur Beschädigung an Gebäuden. Der Vermieter wird also seinen Mieter in Haftung nehmen. Aber auch der Verlust von Dienstschlüsseln und der damit einhergehende Austausch von Schließanlagen gehören heute zu einem modernen Vertrag dazu. Die private Haftpflicht ist heutzutage eine umfassende Versicherungssparte geworden. Sie lässt sich natürlich auch auf den individuellen Bedarf zuschneiden.





Was lässt sich zusätzlich vereinbaren?

Ein sehr interessanter Baustein der Haftpflicht ist die Forderungsausfallversicherung. Diese leistet nämlich dann, wenn man selbst einen Schaden erlitten hat, aber der Verursacher über keine Privathaftpflicht verfügt. So kann man sich selbst für die Versäumnisse anderer absichern und erhält wenigstens teilweise eine Entschädigung für den eigenen Schaden. Auch die Mitversicherung volljähriger und selbst verdienender, aber noch zu Hause lebender Kinder ist wichtig. In dieser Zeit, meist bis zum vollendeten 27. Lebensjahr, besteht umfassender Versicherungsschutz über den Vertrag der Eltern. Eine umfassende Beratung zu allen Möglichkeiten ist hier unerlässlich

Wer sollte sich versichern?

Grundsätzlich sollte jeder, der wirtschaftlich selbstständig ist und einen eigenen Wohnsitz hat, einen Vertrag auf Privathaftlichtversicherung abschließen. Natürlich werden Familien als Einheit gesehen, auch bei eheähnlichen Gemeinschaften. Nicht nachzuvollziehen ist die Tatsache, dass immer noch rund 30 % der Bevölkerung in Deutschland keine private Haftpflicht abgeschlossen hat. Dabei sollte dieser Vertrag der erste sein, den ein seriöser Versicherungsvermittler empfiehlt. Außerdem gibt es auch Zuschüsse für Sozialleistungsempfänger.

Wie läuft die Schadensabwicklung?

Anspüche sollten immer schriftlich an den Verursacher gerichtet werden, auch wenn dieser nicht versichert ist. Im besten Fall reicht der Verursacher die Ansprüche an seinen Versicherer weiter und dieser kümmert sich um die Abwicklung. Wesentlich ist, dass der Versicherer auch prüft, ob die Ansprüche überhaupt gerechtfertigt sind. Es besteht also ein passiver Rechtsschutz. Stimmt alles, reguliert der Versicherer den Schaden, ohne dass sich der Versicherte darum kümmern muss. Entschädigt wird immer der Zeitwert bei beschädigten Sachen, also das, was ein Gegenstand bei Berücksichtigung von Alter und Abnutzung zum Schadenzeitpunkt noch Wert ist.

Kleiner Preis - große Wirkung

Für durchschnittliche EUR 60 im Jahr kann sich eine Familie rundum privat Haftpflicht versichern ähnlich einer Familienkrankenversicherung . Mit diesem kleinen Preis kann eine sehr große Wirkung erzielt werden. Wenn z. B. durch eine Unachtsamkeit ein Personenschaden verursacht wird, der zu einem Rentenanspruch des Geschädigten führt, muss z. B. eine Erwerbsminderungsrente bis zur eventuellen Wiederherstellung des ursprünglichen Gesundheitszustandes gezahlt werden - im Ernstfall bis zum Tod. Darüber lohnt es sich in jedem Fall nachzudenken.